Auskennen ist relativ.
Das mit dem Equalizer ist ... hmmm ... grundsätzlich eine feine Sache um fahrzeug- und systembedingte akustische Schwächen zu vermindern ... aber in Fall von MB (wie auch bei allen anderen!) nur dazu verwendet, für "vorgeschädigte Durchschnittsohren" einen "guten Sound" zu erzeugen.
Mit HiFi hat das aber gar nichts zu tun.
Es wird immer welche geben, die das gut finden, aber eine gute Wiedergabe bemerkt man daran, dass man nichts davon bemerkt: Es sollte so sein, als ob man direkt vor der Bühne säße.
Ich hab einen alten S210, den habe ich auf Teufel-komm-raus gepimpt, da war das ja noch mit einem Fremdradio "handle"bar, beim Comand ist halt schnell das Ende der Fahnenstange erreicht, da MB natürlich keine Infos rausgibt, was wie und wo man ändern kann. Es gibt im "Nachbarforum" einen Thread zum 211er, wo es um das Verbessern der Serienanlage geht, vielleicht auch dort Nachlese halten.
Für einen guten Klang sind primär die Hochtöner und der Mitteltonbereich wichtig, der Grundton (das was der Tiefmitteltöner als tiefstes sauber spielen kann) ist meist bei Serienlösungen stark überbetont. Und da die Lautsprecher bei bisserl Pegel meist überfordert sind, klingt es dann schnell nimmer sauber.
Wichtig ist auch das stabilisieren der Türen! MB-Türen sind zwar recht robust, aber das Mitvibrieren der Türaußenhaut und der Türinnenverkleidung schluckt "Kick" und verfälscht den Grundton. Inforamtionen dazu findest du unter dem Stichwort "Alubutyl" im HiFi-Forum tonnenweise.
Lies die Einsteigertipps im HiFi-Forum! Es lohnt sich!!!
Da kommen dann revolutionäre Erkenntnisse wie zB: Hinten braucht man keine Lautsprecher!
Wenn vorne alles stimmt, ist es wirklich so: Man sitzt ja auch nicht mit dem Rücken zum Orchester, oder?
Was die Fahrzeughersteller mit ihren 26 serienmäßig verbauten Lautsprechern produzieren ist eine "Klangwolke", aber vielleicht ist dir schon mal aufgefallen, dass man fast nichts orten kann! Ganz selten mal, dass man einen Links-Rechts-Effekt bemerkt ... Wenn das hingegen ordentlich gemacht ist, dann klingt das wie im Wohnzimmer und man kann bei einer guten Aufnahme jedem Spieler an seinem Platz hören. So soll das sein, das nennt man "Bühne".
Das nächste ist, dass die Türlautsprecher alle zu tief eingebaut sind, sie spielen auf die Waden. Wir menschen haben aber im Gegensatz zu manchen Käfern und den Heuschrecken dort keine Ohren, wir bräuchten was auf den Kopf! Abhilfe schafft nur, den Hochtöner im Spiegeldreieck (oder noch besser: direkt aufs Ohr ausgerichtet) möglichst viel vom Frequenzband spielen zu lassen, damit auch viele Tonanteile geortet werden können. Die Serienhochtöner werden ja oft sehr hoch getrennt, so bei 5 kHz, die spielen dann effektiv nur mehr Zisch- und S-Laute. Tatsächlich können gute Hochtöner aber ab 2,5 kHz sauber spielen, da geht schon mehr! Und wenn man sich gleich ein ordentliches 3-Wege-System gönnt (zB Helix RS 6.3 Competition), dann bekommst du neben dem 20-mm-Hochtöner auch eine 54-mm-Mitteltonkalotte auf Brusthöhe, die bis 650 Hz runterspielen kann. Dann sind auch Stimmen und Saiteninstrumente auf direkter Strecke zum Ohr. So geht richtig was ab. Und der Lautsprecher in der Tür braucht dann die höheren Mitteltöne, die er eh nimmer ordentlich kann, nicht mehr wiedergeben. Man kann ihn robuster und schwerer bauen, was seiner Belastbarkeit beim Grundton hilft.
Leider sind so gut wie alle 16-cm-Lautsprecher einfach zu klein, um ordentlichen Bass zu spoelen. Auch die mangelhafte Stabilität de Tür setzt dem Grenzen. Deshalb kommt hier ein Sub in einem steifen Gehäuse zum Einsatz. Der kann auch zB hinten im Kofferraum oder auf der Beifahrerseite im Fußraum sein (da ist viel Platz hinter der Fußstütze!), weil man Frequenzen unter 80 Hz nicht orten kann. Aber er muss in Phase mit den anderen Lautsprechern spielen, sonst kann es an Übergangsfrequenzen zu Auslöschungen oder Überhöhungen kommen.
Und jetzt kommt die Laufzeitkorrektur ins Spiel: Man sitzt ja nicht mittig im Auto, sondern immer asymmetrisch. Die Laufzeitkorrektur verzögert das Signal der näher liegenden Lautsprecher soweit, dass der Schall von allen Lautsprechern im Idealfall gleichzeitig beim Ohr ankommt, auch jener vom weit entfernten Sub.
Nun sollte das Auto mit geeichten Mikrofonen und Mess-CDs (Testtöne) vermessen werden, um die akustischen Schwächen zu lokalisieren. Kleine "Senken" kann man per EQ gut nivellieren, Überhöhungen auch gut einebnen. Je mehr Frequenzbänder der EQ hat und je besser man seine Wirkungsbreite einstellen kann, desto besser ist das. Idealer Weise für jeden Lautsprecherkanal separat.
Ich hoffe ich konnte dir Appetit machen ...